Datenquellen über Wälder vernetzen

Klimawandel, Trockenheit, intensive Nutzung stören die Waldökosysteme und zerstören sie in manchen Regionen auf großer Fläche. Um fundierte Antworten auf die sich daraus ergebenden Fragen zu finden, brauchen Wissenschaft und Politik mehr als Momentaufnahmen. Die Naturwald Akademie untersucht daher in einer Machbarkeitsstudie, wie das große Bild entstehen kann – wie also vorhandene bundesweite Wald-Datenquellen besser miteinander verknüpft und genutzt werden können.

Das große Bild zum Waldzustand schaffen

Die Studie führen wir mit einem Konsortium namhafter Institutionen für den Wissenschaftlichen Beirat für Natürlichen Klimaschutz beim Bundesamt für Naturschutz durch. Im Zentrum der Machbarkeitsstudie stehen große Datensätze wie die Bundeswaldinventur, die Kohlenstoff- und Bodenzustandserhebungen sowie Fernerkundungsdaten aus Satelliten (z. B. Vegetationsindizes, Baumhöhen, Biomassekarten). Ziel ist es, die Möglichkeiten zu prüfen diese vielfältigen Informationen zusammenzuführen und mit weiteren relevanten Faktoren zu kombinieren – zum Beispiel der Waldbewirtschaftung, Erntemengen, Eigentumsarten, Lage und Größe der Waldflächen oder auch der Zerschneidung durch Straßen und Infrastruktur.

So soll ein räumlich und zeitlich differenziertes Bild der Ökosystemgesundheit entstehen: Welche Waldgebiete sind besonders stabil? Wo zeigen sich bereits Anzeichen von Schwächung? Und wie wirken sich unterschiedliche Bewirtschaftungsformen langfristig auf die Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Wälder aus?

Methodik für Big-Data-Analyse finden

Mit der Studie soll ein methodischer Rahmen für eine sogenannte Big-Data-Analyse entworfen werden. Anhand einer Beispielauswertung testen wir daher, ob sich diese vielfältigen Datenquellen sinnvoll kombinieren lassen – und welche technischen, finanziellen oder datenschutzrechtlichen Hürden dabei auftreten können.

Am Ende steht der Plan für ein zukunftsfähiges Waldmonitoring, das es erlaubt, Veränderungen frühzeitig zu erkennen, Schutz- und Nutzungsmaßnahmen zielgerichteter zu gestalten und politische Entscheidungen besser zu informieren.

Eckdaten zum Projekt


Projektname: Zeitlich-räumliche Analyse des Zustandes des Waldökosysteme in Deutschland und multivariate Untersuchung der Relevanz von forstlichen sowie nicht-forstlichen Einflussfaktoren

Koordinator: Naturwald Akademie

Partner: LUP – Luftbild Umwelt Planung Gmbh, Remote Sensing Solutions GmbH, UFZ-Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Projektbegleitendes Expertengremium: Dr. Frank Thonfeld, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.; Dr. Tanja Sanders, Thünen Institut, Institut für Waldökologie; Dr. Allan Buras, Technische Universität München, School of Life Science

Auftraggeber:  Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. für den Wissenschaftlichen Beirat Natürlicher Klimaschutz/Bundesamt für Naturschutz

Dauer: 03/2025- 06/2025


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