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Der Holzweg – Wald im Widerstreit der Interessen

Mehrere Trockenjahre und der Umgang mit den Wäldern haben in Deutschland erhebliche Waldschäden verursacht. Das Buch „Der Holzweg“ redet Klartext und setzt sich dafür ein, endlich eine ökologische Waldwende einzuleiten.

Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Forst- und auch Waldschäden bislang nicht gekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nicht heimische Baumarten, aber auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen neben dem Klimawandel auch im Umgang mit den Wäldern seit rund 200 Jahren. Die bisher vorwiegend auf gewinnorientierte Forstwirtschaft, ob im Privat- oder Staatswald, hat sich als schädliche Richtschnur für die Zukunft unserer Wälder erwiesen.

Streitschrift und Appell

Das neue Buch „Der Holzweg – Wald im Widerstreit der Interessen“ gibt nun besorgten und kritischen Stimmen zur Situation des Waldes in Deutschland Raum. Profunde Natur- und Waldkenner wie Prof. Dr. Hans Dieter Knapp, Dr. Siegfried Klaus und Dr. Lutz Fähser lassen als Herausgeber des Buches 36 fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren auf 480 Seiten ihre politischen und wissenschaftlichen Einsichten sowie praktischen Erfahrungen in aller Klarheit darlegen. Das Buch ist damit eine fachkundige und breite Kritik an verfehlten Forstpraktiken, ein Weckruf an die Zivilgesellschaft und dringender Appell an die Politik, die längst überfällige ökologische Waldwende einzuleiten. Vor allem der öffentliche Wald muss mit der ihm gesetzlich auferlegten Vorbildfunktion der Daseinsvorsorge Natur und Menschen dienen.

Das Buch ist in sechs Bereiche aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um die Betrachtung, wie es in Deutschland zur aktuellen Situation in Wald und Forst kommen konnte. Die Autoren hinterfragen sachkundige und genau das Narrativ von der „guten deutschen Forstwirtschaft“ in den vergangenen zwei Jahrhunderten. Der zweite Bereich wirft einen genauen Blick auf den Wald als Ökosystem (mit Beiträgen aus der Naturwald Akademie). Im Anschluss finden sich sechs Beiträge, die die Rolle des Walds und der Forstwissenschaften im Klimawandel betrachten. Im vierten Bereich des Buches ordnen die AutorInnen das Zusammenspiel von Zivilgesellschaft und Forstwesen ein. Erstmals wird in der Fachliteratur deutlich, dass es eine zunehmende Bürgerbewegung gibt, die sich für den Erhalt ihrer Kommunalwälder mit viel Expertise und Leidenschaft einsetzt.

Wege zur Waldwende

Neben der Kritik an bestehenden Verhältnissen zeigt das Buch aber auch, dass eine Waldwende möglich ist und das hierfür bereits viele gute Beispiele vorliegen, wie Ökologie und der Bedarf an Holz zu vereinbaren sind. Im letzten Kapitel wird ein Schlaglicht auf die Diskussion geworfen, wie viel und welcher Naturschutz im Wald notwendig und sinnvoll sind. Das Buch schließt mit der Gründungserklärung der Waldallianz, einem neuen Bündnis von Wald-Experten, Naturschutzorganisationen, Forschungseinrichtungen (u.a. die Naturwald Akademie) und Unternehmen.

Prof. em. Dr. Michael Succow, Naturschützer und Stiftungsgründer, stellt im Geleitwort klar: „Dieses Buch musste unverzüglich geschrieben werden, und es muss viele Menschen erreichen! Denn in Deutschland, über Jahrtausende ein Waldland, steuern wir aufgrund der anthropogen bedingten Klimaveränderungen in größeren Teilen auf ein Waldsteppenklima zu. So wie für Moorstandorte der Grundsatz „Moor muss nass!“ gilt, ist der Leitgedanke für Wälder: „Wald muss dicht!“.

Titelbild Buch Holzweg
Foto: Oekom Verlag

Hans Dieter Knapp (Hrsg.), Siegfried Klaus (Hrsg.), Lutz Fähser (Hrsg.)


Der Holzweg – Wald im Widerstreit der Interessen

480 Seiten, 1. Auflage, 2021
ISBN: 978-3-96238-266-7


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