Kein Raubbau im Wald für eine falsche Energiewende
Wälder sind für den Schutz der Artenvielfalt und unseres Klimas unersetzlich, sie bilden die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Dennoch sind die globalen Waldökosysteme bedroht. Die Ursachen dafür sind vielfältig – vom illegalen Holzeinschlag über die Expansion von Agrarflächen bis hin zum hohen Rohstoffbedarf der Papier- und Zellstoffindustrie. In der Folge werden Wälder kahlgeschlagen, übernutzt oder in artenarme Nutzholzplantagen umgewandelt. Jetzt geraten die Wälder zusätzlich im Namen des Klimaschutzes unter Druck. Ein Grund dafür ist die falsche Entscheidung der EU, das Verbrennen von Holz als klimaneutral zu werten. Damit wird den EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit eröffnet, Holzbiomasse für die Strom- und Wärmeproduktion als Klimaschutzmaßnahme zu subventionieren.
Es ist zu befürchten, dass auch in Deutschland die energetische Nutzung von Holzbiomasse in großem Maßstab weiter gefördert wird. Die Bundesregierung und die EU will noch im Jahr 2020 und im nächsten Jahr maßgebliche Gesetze und Verordnungen dafür auf den Weg bringen. Zahlreiche Umweltschutzorganisationen und VertreterInnen der Wissenschaft, darunter die Naturwald Akademie, beziehen zu diesen Plänen Positionen anlässlich des International Day of Action on Forest Biomass Energy 2020. Der Aktionstag wurde vom europäischen Environmental Paper Network (EPN) erstmals 2020 ausgerufen. Das Positionspaper finden Sie rechts als Download.
Positionspapier
Positionspapier zahlreicher Organisationen gegen die industrielle Verbrennung von Holz für die Energiegewinnung
Ergänzende Literatur
Hintergrundpapier: Holzverbrennung ist nicht klimaneutral (03/2020)
Offener Brief von 800 WissenschaftlerInnen an die EU (09/2917)
Nutzung und Förderung von Holzenergie in DE (03/2022)
UMWELTGUTACHTEN 2020 – Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschland und Europa: Sachverständigenrat für Umweltfragen, Berlin, Januar 2020, S. 68 ff