Anpassung standortheimischer Baumarten an den Klimawandel
Ein neuer Indikator dokumentiert die Entwicklung der Baumartenzusammensetzung in Naturwaldreservaten, um die Anpassungsfähigkeit standortheimischer Baumarten einschätzen zu können. Die erforderlichen Daten werden alle fünf Jahre erhoben. Bisher zeigt der Indikator keinen Einfluss des Klimawandels auf die Baumartenzusammensetzung.
Mit dem Klimawandel wird erwartet, dass längere Trockenphasen, wie Stürme, Starkregen, Waldbrände und Massenvermehrungen von Schädlingen vermutlich zunehmen werden. Somit steigt mit zunehmenden Naturgefahren die Bedeutung der Schutzfunktion von Wäldern. Es gilt, die Wälder rechtzeitig an den Klimawandel anzupassen. Die Untersuchungsergebnisse können zeigen, wie unsere standortheimischen Baumarten eigendynamisch auf ein verändertes Klima reagieren. Damit liefert der entwickelte Indikator einen wichtigen Beitrag zur Frage, ob diese Baumarten-Bestände auch zukünftig geeignet sind den Fortbestand unserer Wälder zu sichern.
Der Indikator „Veränderung der Baumartenzusammensetzung in Naturwaldreservaten“ ist ein wichtiger Beitrag der Naturwaldforschung, um die Prognosen der Folgen des Klimawandels für unsere Wälder zu verbessern. Naturwaldreservate dienen hierbei als Referenz für die Anpassung von Baumarten und Waldökosystemen an den Klimawandel. Die Aussageschärfe des Indikators dürfte zukünftig noch zunehmen. Um die Aussagekraft für Deutschland zu verbessern wäre es wünschenswert, weitere Naturwaldreservate (in der Studie waren es bisher 37) aus dem gesamten Bundesgebiet einzubeziehen.
Hinweis: Der Autor Dr. Peter Meyer ist auch Mitglied im wissenschaftlichen Beitrat der Naturwald-Akademie.
Quelle
Peter Meyer et al. (2017): Anpassung standortheimischer Baumarten an den Klimawandel, AFZ- Der Wald 16/2017, 21-23