Lehre an der HNEE in Eberswalde: Sozialökologisches Waldmanagement

Im Studiengang Sozialökologisches Waldmanagement an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) übernimmt die Naturwald Akademie die Lehrveranstaltungen zur Datenerhebung und forstlichen Inventur unter ökologischen Kriterien.

In zwei Modulen pro Jahr – jeweils im Sommer- und Wintersemester – vermittelt der wissenschaftliche Leiter der Naturwald Akademie Dr. Torsten Welle die theoretischen Grundlagen der Waldinventur und moderner Monitoringverfahren. Im Sommersemester folgt ein zweiwöchiger Praxiskurs im Wald, in dem die Studierenden das Erlernte direkt anwenden.

Teil 1: Terrestrische Waldinventur – wie Daten den Waldzustand sichtbar machen

Im ersten Modulabschnitt lernen die Studierenden, wie Waldzustände am Boden erhoben und ausgewertet werden.
Behandelt werden unter anderem:

• Grundlagen der Waldinventurmethodik
• Analyse staatlicher Waldzustandsberichte
• Aufnahmebedingungen, Auswertung und Interpretation der Bundeswaldinventuren
• Vergleich der dritten Bundeswaldinventur mit dem Alternativen Waldzustandsbericht der Naturwald Akademie

Dabei lernen die Studierenden, Indikatoren und Indizes zu berechnen, einzuordnen und ihre Aussagekraft für den Waldzustand zu bewerten. Auf dieser Basis gewinnen sie ein fundiertes Verständnis dafür, welche Rolle Indikatorensysteme für Monitoring, Umweltreporting und nachhaltige Waldpolitik spielen.

Teil 2: Waldmonitoring aus dem All – Fernerkundung in der Praxis

Der zweite Teil des Moduls widmet sich der Analyse von Waldzuständen mithilfe von Satelliten- und Fernerkundungsdaten. Die Studierenden arbeiten mit:

• geeigneten Sensoren und Plattformen,
• Methoden der digitalen Bildverarbeitung,
• Verfahren zur Bewertung von Waldvitalität, Struktur und Veränderungen.

An praktischen Beispielen lernen sie, wie sich Vegetationsindizes nutzen lassen, um etwa die Vitalität eines Waldes großräumig und zeitlich präzise abzubilden.

Für die Datenverarbeitung setzen sie frei verfügbare Software ein – darunter QGIS und die Sentinel Application Platform (SNAP) der Europäischen Weltraumorganisation. Damit analysieren sie reale Satellitendaten, visualisieren Waldstrukturen und führen eigene Auswertungen durch.

Lernen im Wald vom Ökosystem des Waldes (Foto: NWA)

Ein praxisorientiertes Lernkonzept

Das Modul verbindet Theorie und Praxis eng miteinander. In Übungen verarbeiten die Studierenden forstliche und waldökologische Daten, verknüpfen terrestrische und Fernerkundungsinformationen und leiten daraus ökologische Bewertungen ab. So entwickeln sie wichtige Kompetenzen, um fundierte Entscheidungen für ein zukunftsfähiges, ökologisch ausgerichtetes Waldmanagement zu treffen.