Akademie
Reallabor Wald erhält Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
Lübeck, 2.9. 2019: Das Reallabor Wald der Naturwald Akademie wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Würdigung nahm Ludger Hinsen, Umweltsenator der Hansestadt Lübeck anlässlich der Walderlebnistage vor. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.
Das Reallabor Wald ist ein außerschulisches Projekt indem SchülerInnen der 5. – 13. Klasse im Stadtwald Lübeck komplexe Prozesse wie Klimawandel, Biodiversitätsschwund und Nachhaltigkeit erforschen und erleben. Ziel ist das Verstehen ökosystemarer Zusammenhänge durch praxisnahe Lerneinheiten. Zugleich wird im Reallabor Wald wissenschaftliches Arbeiten altersgerecht vermittelt und die Reflexion des eigenen Verhaltens im Alltag angeregt.
Forschung unter Bäumen für Jugendliche
Über 500 SchülerInnen sowie rund 40 Lehrkräfte haben bisher im Reallabor Wald wichtige Erkenntnisse rund um die Themengebiete Nachhaltigkeit, Waldklima und Totholz gewonnen. Im August 2019 ist das Projekt in das zweite Jahr gestartet und die Nachfrage durch die Schulen zeigt, dass das Reallabor gut ankommt. Das Projekt wird durch die gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck und durch die Possehl Stiftung unterstützt. Dass den SchülerInnen ökologische Prozesse im Wald so anschaulich gezeigt werden können, ist auch der besonders naturnahen Bewirtschaftung des Stadtwaldes Lübeck zu verdanken.
Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein deutliches Zeichen für das Engagement zur Erhaltung biologischer Vielfalt durch die Naturwald Akademie und dem Lehrer und Erlebnispädagogen Nils Andersen in Deutschland gesetzt. Diese Aktivitäten haben nicht nur die UN-Dekade-Fachjury nachhaltig beeindruckt. „Das Reallabor Wald ist ein Gewinn für unsere Stadt. Das Projekt fördert den naturwissenschaftlichen Nachwuchs und macht jungen Menschen bewusst, wie wichtig und schützenswert unsere Stadtnatur ist,“ erläutert Umweltsenator Ludger Hinsen. Der Senator überreichte im Namen der Vereinten Nationen dann auch die offizielle Ernennungsurkunde.
Hintergrund
Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen können. Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr.
Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten wiederspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.
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