Eine Studie von Greenpeace in Zusammenarbeit mit der Naturwald Akademie zeigt, dass in lediglich drei Prozent der Wälder in Deutschland keine Bäume gefällt werden dürfen – obwohl 67 Prozent aller Wälder in ausgewiesenen Schutzgebieten liegen und damit offiziell als geschützt gelten. Zur Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie fordert Greenpeace von der neuen Bundesregierung mehr Schutzgebiete ohne Holzeinschlag.

In der Studie von Greenpeace heißt es: Knapp achtzig Prozent der als streng schützenswert identifizierten Wälder liegen bereits in Schutzgebieten – sind jedoch größtenteils ohne ausreichenden rechtlich verbindlichen Schutz vor Holzeinschlag. Die schützenswerten Wälder sind auf die einzelnen Bundesländer unterschiedlich verteilt: So tragen beispielsweise Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine besondere Verantwortung für den Schutz von Bruch- und Auwäldern. Thüringen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern müssen dringend mehr Buchenwälder streng schützen. In Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ist der strenge Schutz von Block- und Schluchtwäldern, in Brandenburg und Sachsen von Eichenmischwäldern wichtig.

Greenpeace analysiert in der vorliegenden Studie Daten zum aktuellen Schutzstatus der Wälder in Deutschland. Eine Karte zeigt, wo streng schützenswerte Wälder liegen. Die Analyse ergibt:

  • Nur 2,8 Prozent der Wälder sind derzeit streng geschützt
  • Mindestens 15 Prozent der Wälder sind streng schützenswert
  • Achtzig Prozent dieser streng schützenswerten Wälder liegen bereits in Schutzgebieten.
  • Die meisten Schutzgebiete schützen nicht vor Holzeinschlag

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