STRUBI – Wie können finanzielle Anreize mehr Naturnähe im Wald fördern?

Im Rahmen des Klimaschutz-Sofortprogramms 2022 der Bundesregierung ist im Bereich des Sektors Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) ein Instrument zur Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes vorgesehen, mit dem Waldbesitzende einen Anreiz für den Erhalt und die Vergrößerung der Klimaschutzleistung ihres Waldes erhalten.

Es geht einerseits um die Stärkung der Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Wälder und andererseits um die Maximierung ihrer Fähigkeit, weiteren atmosphärischen Kohlenstoff zu binden. Im Bundeshaushalt 2022 sind hierfür Mittel in Höhe von 200 Mio. Euro vorgesehen. Im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) stehen für 2023 und darüber hinaus Mittel zur Förderung von natürlichem Klimaschutz im Wald bereit.

Aktuell (Anfang 2023) setzt die Bundesregierung ein Anreizsystem für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald um, das voraussichtlich modular aufgebaut sein wird.

  • Modul 1 – Klimaangepasstes Waldmanagement
    Mit dem Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement wurde dieses Modul bereits im Jahr 2022 umgesetzt. In diesem Förderprogramm werden 12 Förderkriterien benannt. Seit November 2022 können Waldbesitzende entsprechende Anträge stellen.
  • Modul 2 – Extensivierung Laubholz
    In Vorbereitung.
  • Modul 3 – Wälder mit hoher Strukturvielfalt und Biodiversität (STRUBI):
    In Vorbereitung. Dieses Modul soll ergebnisorientierte finanzielle Anreize für Waldbesitzenden bieten, die die Naturnähe ihrer Wälder über die Anforderungen im Modul 1 hinaus erhöhen möchten. Das vorliegende Projekt unterstützt die Ausgestaltung dieses Moduls.

Experten entwickeln Förderkriterien

Das federführende Öko-Institut hat für das Projekt ein wissenschaftliches Team mit nachgewiesenen Kompetenzen in den Bereichen Praxis der Forstwirtschaft, Forst- und Umweltökonomik, Forstrecht, Förderrecht, Beihilferecht, Waldklimamodellierung und Waldnaturschutz zusammengestellt.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Empfehlungen zur Ausgestaltung eines finanziellen Anreizsystems für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald und konkret zum Modul Wälder mit hoher Strukturvielfalt und Biodiversität zu leisten. Ausgangspunkt für die Projektarbeiten sind die Förderkriterien, die bereits für das Modul 1  durch das Öko-Institut, die Naturwald Akademie u. a. ausgearbeitet wurden. Bei der Ausarbeitung der Förderkriterien für STRUBI wird reflektiert, welche Kriterien bereits im Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement umgesetzt sind. Die auszuarbeitenden neuen Förderkriterien werden anschließend einer Prüfung durch Praxisakteure und Wald-Zertifizierungsunternehmen unterzogen, die Bemessung von Förderbeträgen wird abgeleitet und der rechtliche Rahmen geprüft. Abschließend wird die potenzielle Auswirkung der Förderkriterien auf die Klimaschutzleistung im Wald bewertet.

Eckdaten zum Projekt


Projektname: Finanzielle Anreize für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald – Wälder mit hoher Strukturvielfalt und Biodiversität (STRUBI).

Projektpartner: Öko-Institut e.V. (Koordination), Naturwald Akademie, Prof. Dr. Justus Eberl, Prof. Dr. Klaus Günther-Dieng, Prof. Dr. Wolf-Henning von der Wense

Förderung: Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, durch das Umweltbundesamt

Projektdauer: Januar 2023 – Juni 2023


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