Das Lehrbuch der Störungsökologie
Störungen sind zeitlich und räumlich diskrete Ereignisse, die zu Verlust von lebender Biomasse führen und Lebensgemeinschaften tiefgreifend verändern. Die Summe aller in einer Landschaft wirkenden Störungen ergibt ein Störungsregime, welches durch typische Rhythmen und Interaktionen gekennzeichnet ist. Ökosysteme werden beispielsweise durch Wind, Feuer, Insekten- oder Pilzbefall sowie durch die anthropogene Landnutzung gestört. Störungen können Ökosysteme rasch wandeln, aber auch langfristig zu deren Stabilisierung beitragen.
Bis vor kurzem wurde das Thema „Disturbance Ecology“ nur in englischer Sprache behandelt. Mit dem vorliegenden Lehrbuch „Störungsökologie“, das 2019 erschien, kommt es nicht nur in deutscher Sprache zu seinen Lesern, sondern wird auch aus deutscher, beziehungsweise europäischer, Sicht besprochen.
400 Seiten
In 18 Kapiteln und auf fast 400 Seiten charakterisiert es Störungstypen und Störungsregimes sowie ihre Bedeutung für Ökosysteme und beschreibt die Anpassungen von Arten und Pflanzengemeinschaften an diese Störungen.
Das Buch bietet einen breiten Überblick zum Stand des Wissens in der Störungsökologie. Zahlreiche Beispiele illustrieren dabei die Verhältnisse in Mitteleuropa.
Es ist ein Gemeinschaftswerk von Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Empfohlen für Studenten, Forschende und Praktiker aus dem Bereich Biologie, Ökologie, Land- und Forstwirtschaft sowie Bibliotheken an Hochschulstandorten.
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Thomas Wohlgemuth ist Leiter der Forschungsgruppe Störungsökologie an der Eidg. Forschungsanstalt WSL in Birmensdorf (Schweiz). Er untersucht die Wiederbewaldung nach Windwurf, Waldbrand und trockenheitsbedingter Mortalität sowie die Verjüngung von Baumarten unter experimentellen Bedingungen. Sein Augenmerk gilt dem Wechselspiel von Störungen und Klimaveränderungen sowie den Auswirkungen auf Waldgesellschaften.
Anke Jentsch ist Professorin für Störungsökologie an der Universität Bayreuth (Deutschland). Sie forscht u.a. zu Störungen und Biodiversität, Naturrisiken und Klimawandel. Der Schwerpunkt ihres wissenschaftlichen Interesses liegt im Verständnis der Dynamik von Ökosystemen und der Resilienz von Lebensgemeinschaften. Ihre Arbeiten umfassen umfangreiche Freilandexperimente in Mitteleuropa zu den Auswirkungen von Wetterextremen auf Ökosystemfunktionen.
Rupert Seidl ist Professor für Waldökosystemmanagement an der Universität für Bodenkultur Wien (Österreich). Er forscht zur Dynamik von Waldökosystemen mit dem Ziel, durch ein verbessertes Verständnis von Störungen und Resilienz zu einem robusten Management von Ökosystemen im globalen Wandel beizutragen. Methodisch entwickelt er dynamische Simulationsmodelle um vergangene und mögliche zukünftige Änderungen in der Struktur, Zusammensetzung und Funktion des Waldes quantitativ zu beschreiben.
Medium
Störungsökologie – Thomas Wohlgemuth, Anke Jentsch / Rupert Seidel (Hrsg.)
Erscheinungstermin: 11.3.2019
ISBN: 9783825250188
Preis: 44,99
Verlag: UTB