Ein Wald mit Zukunft
Welche Vorteile hat ein möglichst naturnaher Wald, der aus heimischen Baumarten aufgebaut ist? In dem viele alte, dicke Bäume stehen? Wer arbeitet bereits erfolgreich nach dieser Methode? Eine TV Reportage gibt Einblicke in den Lübecker Stadtwald, der Vorreiter ist und somit vielleicht den Wald der Zukunft in Mitteleuropa ermöglicht.
Die Grundlagen zur Naturnahen Waldbewirtschaftung
- Naturnahe Waldbewirtschaftung erfordert qualifizierte Entscheidungen. Deshalb gilt der Grundsatz: mehr Forstfachleute, statt mehr Maschineneinsatz.
- Naturnahe Waldbewirtschaftung braucht seltene Pflegeeingriffe.
- Naturnahe Waldbewirtschaftung unterstützt die natürliche Verbreitung von heimischen, standortgemäßen Baumarten, die widerstandsfähiger gegen Störungen wie Sturm, Trockenheit oder Borkenkäferbefall. So wird das finanzielle Risiko des Betriebs gesenkt.
- Naturnahe Waldbewirtschaftung setzt auf Einzelstammnutzung und Qualität statt Quantität bei regelmäßigen Erträgen.
- Der durch die naturnahe Waldbewirtschaftung geförderte Mischwald erlaubt flexibler auf die Nachfragen am Holzmarkt einzugehen und erzielt dadurch bessere Preise.
Mehr dazu finden Sie hier als Download.
Seit über 20 Jahren erfolgreich: Das Lübecker Modell
Dieser Waldbauansatz, auch „integrativer Prozessschutz“ genannt, wird seit Mitte der 1990-er Jahre u.a. in den Wäldern der Stadt Göttingen, Lübeck und Uelzen angewendet. Auf mehreren tausend Hektar Wald wurde die Bewirtschaftung der Wälder so umgestellt, dass mit einem Minimum an Arbeitskraft, Energie und Kapital, ein möglichst gutes ökonomisches, ökologische und soziales „Betriebsergebnis“ erreicht werden soll (Minimalprinzip der Ökonomie). Referenzflächen im Wald dienen dabei als Vergleich, wie naturnah die forstwirtschaftliche Nutzung ist. Drei Indikatoren zeigen zudem an, wie zukunftsfähig der Wald sein wird – Totholzanteil; Anteil der starken, alten Bäumen und das Ausmaß der Wertholzerzeugung.
Das ausführliche Konzept finden Sie hier als Download.
Praxisbeispiele aus der Privatwirtschaft
Die Kommunalwälder in Lübeck und Göttingen sind bekannt für ihren Ansatz der naturnahen Waldwirtschaft. In Passau gibt es Kirchwald, der nach sehr ähnlichen Prinzipien geleitet wird. Aber wir steht es um private Besitzer. Können die sich die naturnahe Waldwirtschaft leisten? Ja, sie können, wie ein Praxis-Beispiel aus dem Saarland zeigt.
Video
Hier finden Sie verschiedene Videos zu diesem Thema.