Unser Fragebogen „Im Wald verwurzelt“
Einmal im Monat fragen wir Menschen, die einen besonderen Bezug zum Wald haben, was der Wald für sie bedeutet und wie sie ihren Wald bewahren.

- Wald bedeutet für mich:
früher Beruf, heute umfassende Berufung. - Mein Lieblingswald ist:
jede standortheimische natürliche Waldgesellschaft. - Mein letzter Waldspaziergang:
war gestern. - Dem Wald geht es gut, wenn
Menschen – auch Forstleute – sich nicht als Maß aller Dinger empfinden. - Naturschutz im Wald:
ist Schutz der gesamten Komplexität des Lebendigen in selbstgesteuerten Prozessen und nicht nur einzelner Lieblingsarten. - Schwere Maschinen im Wald finde ich:
betriebswirtschaftlich und ökologisch schädlich und ihren Einsatz bis auf wenige Ausnahmen unwirtschaftlich. - Wildnis im Wald:
ist heute der verschwindend kleine Rest ehemals selbstregulierter Ökosysteme. - Bei Jagd denke ich an:
an dessen Notwendigkeit, sofern ein vernünftiger Tötungsgrund gegeben ist. - Der Wolf ist:
als eine Bereicherung willkommen. Der Wolf kann aber bei wachsender Population und auf der Basis wissenschaftlichen Erkenntnisfortschrittes von einem bestimmten Zeitpunkt an einer regionalen Regulierung bedürfen, sofern keine Selbstregulation erfolgt. - Alte Bäume im Wald sind:
Teil des Waldzyklus auf ganzer Fläche. - Meine Buch- oder Filmempfehlung:
Arrival of the fittest – Wie das Neue in die Welt kommt, Andreas Wagner, S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2015, ISBN 978-3-10-002427-5 - Ich würde gern wissen,
wieviel ich über den Wald nicht weiß.
Karl-Friedrich Weber
Der Dipl. Forst-Ing., 73, war von 1961 bis 2007 im forstlichen Landesdienst Niedersachsens tätig, davon 32 Jahre im Revierdienst. Während seiner Dienstzeit und danach bis heute ist er für den Waldschutz im BUND auf bundes-, landes- und lokaler Ebene aktiv. Als Präsident der Stiftung Naturlandschaft verwaltet Weber zudem in deren Auftrag heute noch rund 400 Hektar Wald. Sein Hauptanliegen ist ein neues Denken, das die Befangenheit im forstlichen Paradigma überwindet. Der engagierter Waldschützer ist auch als Verfasser der „Waldwahrheit“ bekannt.