Foto: Jyrki Salmi /CC BY-SA 2.0

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Vielfalt ist mehr als nur gezählte Arten

Um die Anpassungsfähigkeit von Ökosystemen zu messen, richten Wissenschaftler ihr Augenmerk vermehrt auf funktionelle Eigenschaften statt auf einzelne Arten. Sie wollen so verstehen, wie alle Lebewesen in einem Biotop zusammenwirken.

Hängt die Gesundheit eines Ökosystems möglicherweise nicht allein von der Anzahl der dort lebenden Arten ab, sondern auch von der Diversität ihrer Merkmale beziehungsweise Eigenschaften? Wissenschaftler nenne dieses Konzept Funktionelle Diversität (functional-trait ecology), eine Ökoklogie, die auf den Funktionen der Lebewesen basiert. Das reine Zählen von Arten innerhalb eines Biotops ist dann sinnlos, da es eher um das Zusammenwirken aller Lebewesen geht.

Neue Sichtweise im Naturschutz

Ein derartiger Ansatz könnte weitreichende Folgen für den Umweltschutz haben. Vielleicht ist die neue Sichtweise sogar unerlässlich, um zu verstehen, wie Pflanzen und Tiere mit einem sich verändernden Klima fertig werden. Mittlerweile beeinflusst das Konzept der funktionellen Diversität auch einige Regierungen. Sie haben den Eigenschaftsbegriff schon in ihre umweltpolitischen Richtlinien aufgenommen. Ebenso spielt es eine Rolle in der Beurteilung, wie wertvoll eine Fläche für den Naturschutz wirklich ist. Dieser Bereich der ökologischen Forschung steht aber noch immer am Anfang: Denn mit den aktuellen Techniken und dem derzeitigen Wissensstand ist es noch nicht möglich ein Ökosystem vollständig auf Basis aller funktionellen Elemente darzustellen.

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